Manipuliert SPIEGEL ONLINE seine Leserinnen und Leser hinsichtlich des Bedarfs, des Imports sowie der Reserven von Erdöl in den USA?

Eine Fra­ge vor­ab zum All­ge­mein­wis­sen: Wie vie­le Jah­re rei­chen die aktu­ell nach­ge­wie­se­nen Ölre­ser­ven der USA noch aus, wenn die der­zei­ti­ge För­der­ra­te in Zukunft gleich bleibt? Wer bei der Beant­wor­tung die­ser Fra­ge im zwei- oder gar drei­stel­li­gen Bereich liegt, soll­te drin­gend die­sen Bei­trag lesen und sich danach fra­gen, wie sehr er sei­ner gewohn­ten Infor­ma­ti­ons­quel­le noch ver­trau­en kann.

Der SPIEGEL ist eines der wich­tigs­ten Leit­me­di­en Deutsch­lands (vgl. https://www.newsroom.de/news/press-relations-schneller-mehr-wissen/telekommunikation-11/medienlandschaft-in-deutschland-bild-und-sz-gehoeren-weiterhin-zu-den-top-leitmedienard-erstmals‑a/). Sein Able­ger, SPIEGEL ONLINE, hat eine Reich­wei­te von über 20 Mio. Kon­su­men­ten pro Monat (vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/165258/umfrage/reichweite-der-meistbesuchten-nachrichtenwebsites/). „SPIE­GEL-Leser wis­sen mehr“, lau­te­te ein Slo­gan, mit dem das Wochen­ma­ga­zin bis in die 1990er Jah­re für sich gewor­ben und damit auf die hohe Qua­li­tät sei­ner Bericht­erstat­tung hin­ge­wie­sen hat. Doch stimmt das in Bezug auf die Infor­ma­tio­nen zum Bedarf, zum Import, zu den För­der­kos­ten, zum Frack­ing sowie zu den Reser­ven von Erd­öl in den USA?

Für die­sen Bei­trag wur­den 700 Arti­kel der letz­ten fünf Jah­re im Archiv von SPIEGEL ONLINE inhalt­lich unter­sucht. 105 Mel­dun­gen, die einen Bezug zu den benann­ten The­men hat­ten, wur­den nach inhalt­li­chen Aus­sa­gen über die Men­ge der För­de­rung, der Höhe der För­der­kos­ten, des Ver­brauchs und des Imports, der Wirt­schaft­lich­keit des Frackings sowie der Men­ge der ver­blei­ben­den Reser­ven aus­ge­wer­tet. Um die Aus­wer­tung nach­voll­zie­hen zu kön­nen, bedarf es zunächst einer Dar­stel­lung der all­ge­mein bekann­ten Fak­ten zu die­sen Themen.

Aktueller Kenntnisstand zu Verbrauch, Förderung, Förderkosten, Importe und Reserven von Öl in den USA

Die USA haben mit aktu­ell über 20 Mio. Bar­rel pro Tag und einem jähr­li­chen Ver­brauch von 7,3 Mrd. Bar­rel bei wei­tem den abso­lut größ­ten Erd­öl­be­darf der Welt (vgl. https://www.welt-in-zahlen.de/laendervergleich.phtml?indicator=93). Fast ein Vier­tel der gesam­ten Ölpro­duk­ti­on der Erde wird in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten ver­braucht, obwohl deren Ein­woh­ner nur 4,3 % der Welt­be­völ­ke­rung stellen.

Seit 1971 lau­fen sich die USA, Sau­di-Ara­bi­en sowie die Sowjet­uni­on bzw. Russ­land gegen­sei­tig den ers­ten Rang des größ­ten Erd­öl­för­der­lan­des der Welt ab. Der­zeit pro­du­zie­ren die­se drei Län­der annä­hernd die glei­che Men­ge an Öl. An vier­ter Stel­le folgt mit weni­ger als der Hälf­te der Men­ge abge­schla­gen der Irak (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6l/Tabellen_und_Grafiken#Die_drei_f%C3%BChrenden_F%C3%B6rderl%C3%A4nder). Die Kos­ten für die Pro­duk­ti­on könn­ten in den drei füh­ren­den För­der­län­dern hin­ge­gen kaum unter­schied­li­cher sein. Die Pro­duk­ti­ons­kos­ten von einem Bar­rel Öl, das in den USA auf kon­ven­tio­nel­lem Wege oder mit der Frack­ing-Metho­de her­ge­stellt wird, lie­gen mit 36,20 Dol­lar im Schnitt mehr als drei­mal so hoch wie in Sau­di-Ara­bi­en sowie mehr als dop­pelt so hoch wie in Russ­land (vgl. https://money.cnn.com/interactive/economy/the-cost-to-produce-a-barrel-of-oil/index.html).

Die hohen Kos­ten resul­tie­ren aus der Tat­sa­che, dass sich die her­kömm­li­chen und leicht erreich­ba­ren Quel­len von kon­ven­tio­nel­lem Öl in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten dem Ende zunei­gen und die hohe Stei­ge­rung der US-Ölpro­duk­ti­on in den letz­ten fünf Jah­ren sich nur auf­grund der För­de­rung von Schie­fer­öl durch die so genann­te Frack­ing-Metho­de rea­li­sie­ren lässt. Die­se Metho­de ist teu­er, da mit Che­mi­ka­li­en und Sand ver­setz­tes Was­ser mit hohem Druck bis in 4.000 Metern Tie­fe gepresst wer­den muss, um Öl und Gas aus Ris­sen im Gestein zu lösen. Zudem muss nicht nur häu­fi­ger gebohrt wer­den, weil die Lager­stät­ten schnel­ler erschöpft sind, son­dern auch hori­zon­tal anstatt nur ver­ti­kal (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hydraulic_Fracturing). Einem Bericht des aus ver­schie­de­nen US-Stif­tun­gen finan­zier­ten Insti­tu­te for Ener­gy Eco­no­mics and Finan­cial Ana­ly­sis vom Okto­ber 2018 zufol­ge arbei­ten die Unter­neh­men in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, die sich haupt­säch­lich auf das Frack­ing spe­zia­li­siert haben, trotz eines der­zeit wie­der stei­gen­den Ölprei­ses bis heu­te, ohne einen Gewinn abzu­wer­fen (vgl. http://ieefa.org/ieefa-u-s-more-red-flags-on-fracking-focused-companies/). Da die Kos­ten für die För­de­rung von Öl mit­tels des Frack­ing-Ver­fah­rens von dem jewei­li­gen Vor­kom­men, der vor­han­de­nen Infra­struk­tur, der ein­ge­setz­ten Tech­nik etc. abhän­gen, kann über die Schwel­le, wel­che der Ölpreis über­stei­gen muss, damit sich das Frack­ing lohnt, kei­ne ein­deu­ti­ge Aus­sa­ge getrof­fen wer­den. Der ein­zi­ge beob­acht­ba­re Effekt ist: Je höher der inter­na­tio­na­le Ölpreis, des­to höher die US-Ölpro­duk­ti­on und umgekehrt.

Obwohl die USA ihre eige­ne För­de­rung seit 2010 bei­na­he ver­dop­peln konn­ten, sind sie bei ihrem Bedarf noch immer zu min­des­tens einem Drit­tel von Ölim­por­ten abhän­gig und sind auch abso­lut noch immer der größ­te Erd­öl­im­por­teur der Erde (vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/227054/umfrage/die-groessten-rohoelimportlaender-weltweit/). Nach Anga­ben der US-Regie­rungs­be­hör­de U.S. Ener­gy Infor­ma­ti­on Admi­nis­tra­ti­on (EIA) wur­den im Juli 2018 339,9 Mio. Bar­rel Öl in den USA pro­du­ziert und im sel­ben Zeit­raum 245,6 Mio. Bar­rel Öl impor­tiert, wäh­rend 66,3 Mio. Bar­rel expor­tiert wur­den. Fast die Hälf­te des impor­tier­ten Öls stammt aus Kana­da. Danach fol­gen Sau­di-Ara­bi­en, Mexi­ko, Vene­zue­la und der Irak als wich­tigs­te Her­kunfts­län­der. Ins­ge­samt stammt etwas mehr als ein Fünf­tel der Impor­te (52,8 Mio. Bar­rel) im Juli 2018 aus ara­bi­schen Staa­ten (vgl. https://www.eia.gov/dnav/pet/pet_crd_crpdn_adc_mbbl_m.htm, https://www.eia.gov/dnav/pet/pet_move_impcus_a2_nus_epc0_im0_mbbl_m.htm, https://www.eia.gov/dnav/pet/pet_move_exp_dc_NUS-Z00_mbbl_m.htm). Zum Ver­gleich: Die­se Men­ge ent­spricht unge­fähr zwei Drit­tel des monat­li­chen Ölver­brauchs in Deutsch­land (72 Mio. Barrel).

Hin­sicht­lich des noch ver­blie­be­nen Öls in den USA geis­tern immer wie­der Mel­dung von rie­si­gen Vor­kom­men durch unse­re Medi­en. Um hier einen kla­ren Blick zu behal­ten, muss dif­fe­ren­ziert wer­den zwi­schen Reser­ven und Res­sour­cen. Als Reser­ven bezeich­net man die­je­ni­gen Ölvor­kom­men, die nach­ge­wie­sen und mit den der­zei­ti­gen tech­ni­schen Mit­teln wirt­schaft­lich erschließ­bar sind. Res­sour­cen sind hin­ge­gen ent­we­der sta­tis­tisch mög­li­che Vor­kom­men, die jedoch nicht nach­ge­wie­sen sind, oder Vor­kom­men wie Ölsand, Schwers­t­öl oder Ölschie­fer, wel­che sich mit den der­zei­ti­gen tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten nicht wirt­schaft­lich för­dern lassen.

Die Ener­gie­stu­die der Bun­des­an­stalt für Geo­wis­sen­schaf­ten und Roh­stof­fe (BGR) für 2017 gibt die gesam­ten Ölres­sour­cen der USA auf Sei­te 120 wie folgt an (vgl. https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Produkte/energiestudie2017_Zusammenfassung.html):

  • Kon­ven­tio­nel­le Res­sour­cen: 15,90 Mrd. Ton­nen (ent­spricht 116,06 Mrd. Barrel)
  • Schie­fer­öl: 10,60 Mrd. Ton­nen (ent­spricht 77,37 Mrd. Barrel)
  • Unkon­ven­tio­nel­le Ressourcen: 
    • Ölsand: 1,24 Mrd. Ton­nen (ent­spricht 9,06 Mrd. Barrel)
    • Schwers­t­öl: 0,05 Mrd. Ton­nen (ent­spricht 0,36 Mrd. Barrel)
    • Ölschie­fer: 89,98 Mrd. Ton­nen (ent­spricht 656,79 Mrd. Barrel)

Han­del­te es sich bei die­sen Res­sour­cen tat­säch­lich um nach­ge­wie­se­ne Reser­ven, die sich alle­samt wirt­schaft­lich erschlie­ßen las­sen könn­ten, und wür­den die För­der­ka­pa­zi­tä­ten aus­rei­chen, dann wären die USA bei ihrem jet­zi­gen Bedarf theo­re­tisch noch über 100 Jah­re unab­hän­gig von Ölim­por­ten. Ins­be­son­de­re die Ölschie­fer­vor­kom­men sind beein­dru­ckend und in ihrer Men­ge welt­weit ein­zig­ar­tig. Doch bei Ölschie­fer han­delt es sich nur um eine Vor­stu­fe von Öl. Um den begehr­ten Roh­stoff her­aus­zu­lö­sen, muss das Gestein auf bis zu 530 Grad erhitzt wer­den. Eine wirt­schaft­lich sinn­vol­le Gewin­nung von Roh­öl aus Ölschie­fer ist daher selbst auf lan­ge Sicht nicht abseh­bar (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lschiefer).

Die BGR bezif­fert auf Sei­te 121 ihres Berichts für 2017 die tat­säch­li­chen Erd­öl­re­ser­ven — also nach­ge­wie­se­ne und wirt­schaft­lich erschließ­ba­re Vor­kom­men — der USA für 2016 auf 6,52 Mrd. Ton­nen, also 47,58 Mrd. Bar­rel. Die US-Behör­de EIA ermit­tel­te für Ende des Jah­res 2016 eine Reser­ve von 32,77 Mrd. Bar­rel (vgl. https://www.eia.gov/dnav/pet/pet_crd_pres_dcu_NUS_a.htm). Die gro­ße Abwei­chung kommt durch die Ein­be­zie­hung von Gas­kon­den­sat und Flüs­sig­gas bei der Berech­nung der BGR zustan­de, wel­che bei der EIA expli­zit aus­ge­schlos­sen sind (vgl. Sei­te 170 des BGR-Berichts sowie https://www.eia.gov/dnav/pet/TblDefs/pet_crd_pres_tbldef2.asp, https://de.wikipedia.org/wiki/Methanhydrat und https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%Bcssiggas). Die ver­blei­ben­de Men­ge an Erd­öl nach der Berech­nung der EIA reicht bei einem jähr­li­chen Ver­brauch von 7,3 Mrd. Bar­rel und ohne zusätz­li­che Impor­te theo­re­tisch nur noch für knapp 4,5 Jah­re. Bei der der­zei­ti­gen För­der­ra­te in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von ca. 11 Mio. Bar­rel pro Tag rei­chen die US-ame­ri­ka­ni­schen Ölre­ser­ven noch für etwas mehr als 8 Jahre.

Zu berück­sich­ti­gen ist schließ­lich noch, dass die nach­ge­wie­se­nen Reser­ven in den USA, nach einer lan­gen Peri­ode des Absin­kens, die Anfang der 1970er Jah­re begann, zwi­schen 2008 und 2014 von 19,12 Mrd. auf 36,39 Mrd. Bar­rel deut­lich ange­stie­gen sind (vgl. https://www.eia.gov/dnav/pet/hist/LeafHandler.ashx?n=PET&s=RCRR01NUS_1&f=A) und auch zwi­schen 2014 und 2016 trotz ver­mehr­ter För­de­rung nur gering­fü­gig gesun­ken sind. Die­ser Umstand hängt damit zusam­men, dass die EIA Schie­fer­öl trotz frag­li­cher Wirt­schaft­lich­keit der För­de­rung mit der Frack­ing-Metho­de in die Berech­nung der Reser­ven ein­be­zo­gen hat und wei­te­re Schie­feröl­vor­kom­men ent­deckt werden.

Zusammenfassung der Fakten und Anspruch an eine seriöse Berichterstattung

Die tat­säch­li­chen Ölre­ser­ven der USA sind um ein Zig-faches klei­ner als die nicht nach­ge­wie­se­nen, sta­tis­ti­schen Res­sour­cen sowie die nach­ge­wie­se­nen, jedoch mit den der­zei­ti­gen tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten wirt­schaft­lich nicht erschließ­ba­ren Res­sour­cen. Doch selbst die Wirt­schaft­lich­keit des Frack­ing-Booms lässt Zwei­fel auf­kom­men, wenn die­ser bis heu­te nicht kos­ten­de­ckend ist. Auf Basis der Fak­ten han­delt es sich zum heu­ti­gen Kennt­nis­stand beim Frack­ing um nichts ande­res als um eine teu­re Wet­te, in die vie­le Inves­to­ren ihr Geld gesteckt haben. Ein Wet­te auf bes­se­re Tech­no­lo­gien, die das Frack­ing bil­li­ger machen, auf gro­ße Neu­fun­de von Vor­kom­men in den USA und auf höhe­re Ölprei­se, damit Schie­fer­öl gegen­über kon­ven­tio­nel­lem Öl ren­ta­bel wird. Dass Wet­ten die­ser Grö­ßen­ord­nung auch schief gehen kön­nen, ist an der Grie­chen­land­kri­se, der Finanz­kri­se, der Dot­com-Bla­se, der Asi­en­kri­se und wei­te­rer, gut doku­men­tier­ter Wirt­schafts­kri­sen ersicht­lich. Eine seriö­se Bericht­erstat­tung müss­te also neben jeweils aktu­el­len Zah­len und Fak­ten auch auf das mög­li­che jähe Ende des Frack­ing-Booms auf­grund man­geln­der Wirt­schaft­lich­keit oder zu gerin­ger Neu­fun­de hin­wei­sen. Ins­be­son­de­re das Wis­sen um die noch ver­blie­be­nen Ölre­ser­ven in den USA, deren Pri­mär­ener­gie­ver­brauch zu über 40 % vom Erd­öl abhängt, ist not­wen­dig, um zukünf­ti­ge Eng­päs­se der Ener­gie­ver­sor­gung der Ver­ei­nig­ten Staa­ten abse­hen zu kön­nen. Dar­aus lässt sich ablei­ten, ob und inwie­weit sich die USA bereits heu­te in die Poli­tik erd­öl­för­dern­der Län­der ein­mi­schen oder gar mili­tä­ri­sche Maß­nah­men in erd­öl­rei­chen Regio­nen der Welt durch­füh­ren, um die zukünf­ti­ge Ener­gie­ver­sor­gung der der­zeit ein­zi­gen mili­tä­ri­schen Super­macht der Erde zu sichern.

Auswertung der Beiträge auf SPIEGEL ONLINE

Das Archiv von SPIEGEL ONLINE wur­de im Voll­text­mo­dus mit den Such­be­grif­fen „Ölver­brauch USA“, „Ölför­de­rung USA“, „Ölim­port USA“, „Ölre­ser­ve USA“ und „Frack­ing Öl USA“ sowie anhand der The­men­blö­cke „The­ma Erd­öl“, „The­ma Erd­öl­för­de­rung“ und „The­ma Frack­ing“ (sie­he http://www.spiegel.de/thema/index‑a.html) nach rele­van­ten und kos­ten­frei zugäng­li­chen Arti­keln von SPIEGEL ONLINE, DER SPIEGEL und dem ange­schlos­se­nen mana­ger maga­zin im Zeit­raum zwi­schen dem 01. Janu­ar 2013 und dem 31. Okto­ber 2018 durch­sucht. Als rele­vant wur­den Bericht­erstat­tun­gen ein­ge­stuft, die einen Bezug zu den The­men Ver­brauch, För­de­rung, För­der­kos­ten, Import und Reser­ven von Erd­öl sowie zur Wirt­schaft­lich­keit der Frack­ing-Metho­de in den USA hat­ten. Extra­hiert wur­de aus die­sen Bei­trä­gen das Datum, der Autor / die Autoren, die Quelle(n), das Vor­han­den­sein eines Bezu­ges und die jeweils inhalt­li­che Infor­ma­ti­on zu den The­men sowie das Vor­han­den­sein von tat­säch­li­chen, all­ge­mein bekann­ten Zah­len und Fak­ten, wie sie wei­ter oben benannt wur­den. Die Aus­wer­tung soll­te empi­ri­sche und inhalt­li­che Daten lie­fern, wie gut oder schlecht Kon­su­men­ten von SPIEGEL ONLINE über die benann­ten The­men infor­miert werden.

Ver­gleicht man die Anzahl der Bericht­erstat­tun­gen zu den ein­zel­nen The­men und stellt man bei der Aus­wer­tung der Daten­sät­ze den jewei­li­gen Bezug zum The­ma sowie die jeweils vor­han­de­nen ein­deu­ti­gen Daten zu dem The­ma gegen­über, fal­len sofort zwei Punk­te auf. Ers­tens, die rela­tiv nied­ri­ge Anzahl von Arti­keln, in denen der Ölver­brauch, der Ölim­port und die Ölre­ser­ven der USA behan­delt wer­den. Zwei­tens, wie gering die Benen­nung von ein­deu­ti­gen Daten in den Arti­keln ist. Mit ein­deu­ti­gen Daten ist in die­sem Kon­text gemeint, ob z.B. in einem Arti­kel, in dem der Ölim­port der USA erwähnt wird, auch tat­säch­lich bezif­fert wird, wie hoch die Men­ge zu dem jewei­li­gen Zeit­punkt ist.

Theo­re­tisch könn­te sich ein SPIEGEL ONLINE-Kon­su­ment den Ölim­port erschlie­ßen, wenn er den aktu­el­len Ver­brauch und die För­de­rung von Erd­öl in den USA gegen­über­ge­stellt sieht. Doch in den Arti­keln, in denen der Ölver­brauch expli­zit benannt wird, fehlt die Infor­ma­ti­on über die Men­ge der Ölför­de­rung, was auch für den umge­kehr­ten Fall gilt. Wie viel Öl die Ver­ei­nig­ten Staa­ten in den letz­ten fünf Jah­ren also tat­säch­lich pro Tag oder pro Jahr impor­tiert haben, ist auf SPIEGEL ONLINE sowie in den dort ver­öf­fent­lich­ten Arti­keln von DER SPIEGEL und dem mana­ger maga­zin ein gut gehü­te­tes Geheim­nis. Statt ein­deu­ti­ge Zah­len zum Import zu nen­nen, wird hin­ge­gen in 10 der Arti­kel spe­ku­liert, die USA könn­ten schon bald oder bis zum Ende des Jahr­zehnts auf­grund des Frack­ing-Booms in ihrem Land gänz­lich von Ölim­por­ten unab­hän­gig sein. In 20 der Arti­kel wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Ver­ei­nig­ten Staa­ten auf­grund des Frack­ing-Booms schon in Kür­ze zum größ­ten Erd­öl­pro­du­zen­ten der Welt auf­stei­gen könn­ten oder sie sich den Platz unter den wich­tigs­ten drei Erd­öl­för­der­län­dern gesi­chert hät­ten. Die­se Dar­stel­lung ist irre­füh­rend, denn die USA sind seit Beginn der Ölpro­duk­ti­on in ihrem Land Ende des 19. Jahr­hun­derts durch­ge­hend ent­we­der der größ­te Erd­öl­för­de­rer der Welt oder sie gehö­ren zu den ers­ten drei. Auf­grund ihres immensen Ver­brauchs sind sie jedoch seit Anfang der 1970er Jah­re ver­stärkt auf Ölim­por­te ange­wie­sen, was sich auch durch das Frack­ing bis heu­te nicht wesent­lich ver­än­dert hat. 2016 waren sie über das gesam­te Jahr gerech­net der welt­weit größ­te Impor­teur von Erd­öl, auch wenn Chi­na der USA dicht folgt (vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/227054/umfrage/die-groessten-rohoelimportlaender-weltweit/). Schließ­lich fin­det man sogar blan­ke Falsch­aus­sa­gen. In einem Arti­kel aus DER SPIEGEL vom 04.12.2013 behaup­tet der Autor Alex­an­der Jung: „Tat­säch­lich stei­gen die Ver­ei­nig­ten Staa­ten 2013 zum welt­größ­ten Pro­du­zen­ten von Öl und Gas auf“ (vgl. http://www.spiegel.de/spiegel/dokument/d‑122903941.html). 2013 för­der­ten die USA 446,9 Mil­li­on Ton­nen Erd­öl und lagen damit deut­lich auf Platz drei hin­ter Sau­di-Ara­bi­en (538,4 Mio. t) und Russ­land (531,1 Mio. t) (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6l/Tabellen_und_Grafiken#Nach_L%C3%A4ndern). Selbst wenn man die Öl- und Gas­pro­duk­ti­on zusam­men betrach­tet, lagen die USA 2013 hin­ter Russland.

Hin­sicht­lich der För­der­kos­ten ist nicht nur die Anzahl der Arti­kel mit Bezug zu den För­der­kos­ten sowie mit Bezug zur Wirt­schaft­lich­keit des Frackings gleich, auch die Arti­kel selbst sind iden­tisch. In allen 54 Arti­keln mit Bezug zu den För­der­kos­ten wird ledig­lich dar­auf hin­ge­wie­sen, dass Frack­ing im Ver­gleich zur För­de­rung von kon­ven­tio­nel­lem Öl rela­tiv teu­er ist oder dass sich die Erschlie­ßung von Schie­feröl­vor­kom­men mit der Frack­ing-Metho­de in den USA ab einem gewis­sen Ölpreis loh­nen soll. Nicht ein ein­zi­ger Bei­trag auf SPIEGEL ONLINE nennt die durch­schnitt­li­chen Kos­ten für die Ölför­de­rung in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, geschwei­ge denn ver­gleicht die­se Kos­ten mit denen in ande­ren wich­ti­gen Ölna­tio­nen wie Sau­di-Ara­bi­en, Russ­land, Iran oder Irak. Daher liegt die Anzahl der Arti­kel mit ein­deu­ti­gen Zah­len zu den För­der­kos­ten auch bei Null. Doch schaut man sich die inhalt­li­chen Infor­ma­tio­nen in den 15 Arti­keln mit ein­deu­ti­gen Daten zur Wirt­schaft­lich­keit der Frack­ing-Metho­de an, dann muss man streng genom­men die Bezeich­nung „ein­deu­tig“ wie­der zurück­neh­men. Denn die Aus­sa­gen über den Ölpreis, ab dem sich das Frack­ing in den USA loh­nen soll, könn­ten wider­sprüch­li­cher kaum sein. Hier die extrems­ten Beispiele:

Frack­ing lohnt sich in den USA also bereits ab einem Ölpreis von 30 Dol­lar oder erst ab 80 Dol­lar pro Bar­rel. Nimmt man sämt­li­che Mel­dun­gen über die Wirt­schaft­lich­keit der Frack­ing-Indus­trie in den USA mit Infor­ma­tio­nen zu dem dafür not­wen­di­gen mini­ma­len Ölpreis zusam­men, dann ist der Infor­ma­ti­ons­ge­halt annä­hernd gleich Null. Tat­säch­lich müss­te man an die­ser Stel­le ins Detail gehen, sich die ein­zel­nen Schie­feröl­vor­kom­men in den USA genau­er anse­hen und die Schwel­le des Ölprei­ses für eine wirt­schaft­lich loh­nen­de För­de­rung für jedes Vor­kom­men indi­vi­du­ell bestim­men. Doch selbst wenn man an die­se Daten käme, wäre man kaum schlau­er, da das Frack­ing in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten ein Spe­ku­la­ti­ons­ob­jekt für Inves­to­ren ist, die auf einen dau­er­haft hohen Ölpreis, Neu­fun­de von Öl sowie auf ver­bes­ser­te und damit bil­li­ge­re För­der­tech­no­lo­gien wet­ten. Somit muss man davon aus­ge­hen, dass vie­le Frack­ing-Unter­neh­men auch dann för­dern und neue Vor­kom­men erschlie­ßen, wenn es sich wirt­schaft­lich zu dem Zeit­punkt gar nicht lohnt. Die Benen­nung unter­schied­li­cher pau­scha­ler Ölpreis-Schwel­len für die gesam­te USA bringt dem Medi­en­kon­su­men­ten jeden­falls kei­nen Mehr­wert und erzeugt eher Verwirrung.

Sinn­vol­ler wäre es statt­des­sen, auf die Gefah­ren eines jähen Endes des Frack­ing-Booms in den USA hin­zu­wei­sen. Denn zum einen ist selbst die mit­tel- bis lang­fris­ti­ge Wirt­schaft­lich­keit des Frackings äußerst frag­lich, solan­ge anders­wo auf der Welt Öl in gro­ßen Men­gen zu deut­lich güns­ti­ge­ren Kos­ten pro­du­ziert wer­den kann. Zum ande­ren sind die ver­blie­be­nen nach­ge­wie­se­nen Reser­ven an Schie­fer­öl extrem gering. Tat­säch­lich fin­den sich in 8 der Arti­kel ein­deu­ti­ge Hin­wei­se, dass es sich beim Frack­ing-Boom auch um eine Bla­se han­deln könn­te, die jeder­zeit plat­zen kann. Doch anstatt Fak­ten zu benen­nen, die durch­aus vor­han­den sind und die The­se unter­mau­ern könn­ten, blei­ben die Bei­trä­ge in ihren For­mu­lie­run­gen schwam­mig, geben nur Mei­nun­gen von Exper­ten wie­der oder rela­ti­vie­ren ihren Hin­weis durch den Kom­men­tar eines Exper­ten umge­hend. Hier eini­ge Beispiele:

Die Benen­nung der nach­ge­wie­se­nen ver­blie­be­nen Reser­ven an kon­ven­tio­nel­lem Öl und Schie­fer­öl in den USA im Ein­klang mit der hohen För­der­ra­te wür­de den kurz­fris­ti­gen Effekt des Frack­ing-Booms leicht nach­voll­zieh­bar fak­tisch unter­mau­ern. Doch dar­an hapert es in der gesam­ten Bericht­erstat­tung der auf SPIEGEL ONLINE ver­öf­fent­lich­ten Bei­trä­ge. In nur 9 von 700 unter­such­ten Arti­keln kom­men die im Boden ver­blie­be­nen Reser­ven und Res­sour­cen an Öl in den USA über­haupt zur Spra­che. Zwei davon beschäf­ti­gen sich mit den immensen Res­sour­cen an Ölschie­fer, aus dem sich jedoch auch lang­fris­tig unter wirt­schaft­li­chen Gesichts­punk­ten kein Öl pro­du­zie­ren lässt (vgl. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d‑90750465.html und http://www.spiegel.de/wirtschaft/oelpreis-wie-fracking-den-preis-von-erdoel-beeinflusst-a-1068577.html). Ein Arti­kel mel­det einen Schie­fer­öl­fund in Texas von geschätz­ten 20 Mrd. Bar­rel, von dem noch gar nicht klar ist, wie viel sich davon wirt­schaft­lich för­dern lässt (vgl. http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/wolfcamp-groesster-oelfund-der-us-geschichte-in-texas-a-1121741.html). Zwei Bei­trä­ge berich­ten von einem Fund kon­ven­tio­nel­len Öls mit einer Men­ge von 1,2 Mrd. Bar­rel in Alas­ka (vgl. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/alaska-konzern-repsol-entdeckt-riesiges-erdoel-vorkommen-a-1138468.html und http://www.spiegel.de/einestages/usa-kaufen-alaska-1867-von-russland-schatzkammer-als-schnaeppchen-a-1140752.html), ein wei­te­rer berich­tet von der Neu­ein­schät­zung eines Schie­feröl­vor­kom­mens in Kali­for­ni­en, wel­che zu einer Reduk­ti­on der gesam­ten Schie­feröl­re­ser­ven in den USA um zwei Drit­tel führt (vgl. http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/fracking-kann-oelreserven-nicht-aus-monterey-shale-in-kalifornien-loesen-a-970983.html). Ein Arti­kel gibt die Ölre­ser­ven nur indi­rekt wie­der, indem die Ein­stu­fung der USA auf Rang 10 der Län­der mit Ölre­ser­ven benannt wird (vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/donald-trump-in-paris-ich-bin-ein-riesengrosser-fracker-a-1157676.html). Nur zwei von 105 rele­van­ten Bei­trä­gen auf SPIEGEL ONLINE benen­nen tat­säch­lich ein Zahl für die nach­ge­wie­se­nen Erd­öl­vor­kom­men in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Der Arti­kel mit dem Titel „Rie­si­ges Ölfeld: Bah­rains sagen­haf­ter Schatz“ bezif­fert die Ölre­ser­ven der USA bei­läu­fig mit 48 Mrd. Bar­rel, ohne die Quel­le die­ser Zahl zu benen­nen (vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/bahrain-wie-viel-nutzt-das-riesige-oelfeld-dem-koenigreich-a-1201892.html). Wahr­schein­lich stammt die Zif­fer aus dem bereits wei­ter oben genann­ten Ener­gie­be­richt der Bun­des­an­stalt für Geo­wis­sen­schaf­ten und Roh­stof­fe von 2017, in dem die Ölre­ser­ven der USA für 2016 mit 6.519 Mio. Ton­nen (ent­spricht 47,58 Mrd. Bar­rel) ange­ge­ben wer­den und Gas­kon­den­sat sowie Flüs­sig­gas ein­be­zo­gen sind. In einem wei­te­ren Arti­kel mit dem Titel „Die wich­tigs­ten Fak­ten: Wie der Ölpreis die Welt bewegt“ vom 09. Mai 2017 befin­den sich zwei inter­ak­ti­ve Kar­ten der Welt mit Infor­ma­tio­nen zur Ölpro­duk­ti­on und zu den Ölre­ser­ven (vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/oelpreis-endlich-verstaendlich-die-wichtigsten-fakten-zum-erdoel-a-1140628.html#sponfakt=5). Fährt man mit dem Maus­zei­ger über die Län­der, erhält man u.a. Infor­ma­tio­nen zu den Reser­ven eines Lan­des. Für die USA wer­den Reser­ven von 55 Mrd. Bar­rel Erd­öl ange­ge­ben. Als Quel­le die­ser Zahl wer­den die Inter­na­tio­nal Ener­gy Agen­cy sowie der BP Sta­tis­ti­cal Review of World Ener­gy 2016 benannt. Bei der ers­ten Anga­be han­delt es sich um kei­ne genaue Quel­len­an­ga­be, und die zwei­te Quel­le ist nicht mehr im Inter­net ver­füg­bar. Der BP Sta­tis­ti­cal Review of World Ener­gy 2018 gibt jedoch auf Sei­te 12 die Ölre­ser­ven für 2016 mit 50 Mrd. Bar­rel an, aller­dings wer­den bei die­ser Zahl auch Gas­kon­den­sat und Flüs­sig­gas ein­ge­rech­net (vgl. https://www.bp.com/content/dam/bp/en/corporate/pdf/energy-economics/statistical-review/bp-stats-review-2018-full-report.pdf).

Ver­wir­rend im Kon­text der Bericht­erstat­tung über die Ölre­ser­ven in den USA ist zudem die syn­ony­me Ver­wen­dung des Begriffs „Ölre­ser­ve“ für die im Boden nach­ge­wie­se­nen Vor­kom­men, die Roh­öl­la­ger­be­stän­de sowie für die stra­te­gi­sche Ölre­ser­ve der USA, wel­che die­se nach der Ener­gie­kri­se in den 1970er Jah­ren ange­legt haben, um kurz­fris­ti­gen För­der­be­schrän­kun­gen der Opec ent­ge­gen­zu­wir­ken. In kei­nem Bei­trag wird die unter­schied­li­che Ver­wen­dung des Begriffs näher erläu­tert, so dass sich nur ein fach­kun­di­ger Medi­en­kon­su­ment die jewei­li­ge Bedeu­tung im Kon­text erschlie­ßen kann.

Fazit

Wenn man sich über die aktu­el­le und zukünf­ti­ge Abhän­gig­keit der USA von Erd­öl aus dem Aus­land infor­mie­ren will, sind drei ein­fa­che Zah­len abso­lut grund­le­gend: die Men­ge des Imports von Erd­öl in die USA, die För­de­rung sowie die Höhe der nach­ge­wie­se­nen Reser­ven in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Für 2016 lau­ten die­se Zah­len gemäß der US-Behör­de U.S. Ener­gy Infor­ma­ti­on Admi­nis­tra­ti­on (EIA):

Die­se Zah­len spre­chen für sich. Man benö­tigt kei­ne Exper­ten­mei­nung, um zu erken­nen, wie abhän­gig die USA von Erd­öl­im­por­ten sind. Man braucht noch nicht ein­mal einen Taschen­rech­ner, um die kur­ze ver­blei­ben­de Zeit zu berech­nen, in der die Erd­öl­re­ser­ven in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten auf­ge­braucht sein wer­den. Ver­gleicht man nun noch die durch­schnitt­li­chen För­der­kos­ten der wich­tigs­ten Erd­öl-pro­du­zie­ren­den Län­der, dann erkennt man sofort, dass Schie­fer­öl aus den USA auf dem inter­na­tio­na­len Markt auf Dau­er nicht wett­be­werbs­fä­hig sein kann. Ist man sich zudem gewahr, dass 40 % der US-ame­ri­ka­ni­schen Pri­mär­ener­gie durch Erd­öl gedeckt wird, kann man aus die­sem Wis­sen grund­le­gen­de aktu­el­le und zukünf­ti­ge geo­stra­te­gi­sche Inter­es­sen der USA sowie deren Umset­zun­gen ableiten.

Die­ser Bei­trag hat sowohl empi­risch als auch inhalt­lich nach­ge­wie­sen, dass die von SPIEGEL ONLINE ver­öf­fent­lich­ten Arti­kel inklu­si­ve der Arti­kel des mana­ger maganz­ins und der frei zugäng­li­chen Bei­trä­ge von DER SPIEGEL die­se Zah­len sowie deren kom­bi­nier­te Dar­stel­lung ihren Kon­su­men­ten kon­se­quent vor­ent­hal­ten. Statt­des­sen wer­den die­se mit größ­ten­teils — bezüg­lich der hier im Bei­trag benann­ten The­men — inhalts­lo­sen oder wider­sprüch­li­chen Infor­ma­tio­nen über die US-ame­ri­ka­ni­sche Ölpro­duk­ti­on und die Wirt­schaft­lich­keit der Frack­ing-Metho­de regel­recht bom­bar­diert. Zudem neh­men Spe­ku­la­tio­nen über die bal­di­ge Unab­hän­gig­keit der USA von Ölim­por­ten sowie die nicht zutref­fen­de Behaup­tung, die USA sei­en allein dank des Frackings zu einem der größ­ten Erd­öl­pro­du­zen­ten der Welt auf­ge­stie­gen, einen eben­so gro­ßen Raum ein wie die tat­säch­li­chen Fakten.

SPIE­GEL-Leser wis­sen nicht mehr, son­dern deut­lich weni­ger als Men­schen, die sich ihre Infor­ma­tio­nen direkt an den Quel­len besor­gen, anstatt auf die größ­ten­teils ein­sei­ti­ge Bericht­erstat­tung die­ses Mas­sen­me­di­ums zu vertrauen.