Lässt sich der Klimawandel überhaupt aufhalten?

Die Bun­des­re­gie­rung und die EU-Kom­mis­si­on hal­ten wei­ter­hin dar­an fest, den welt­wei­ten Kli­ma­wan­del mit der Ener­gie­wen­de auf­hal­ten oder zumin­dest abmil­dern zu wol­len. Doch sämt­li­che real gemes­se­ne Wer­te deu­ten dar­auf hin, dass die­se Zie­le nicht zu errei­chen sind. Statt­des­sen wird bei nähe­rem Hin­se­hen deut­lich, dass die Ener­gie­wen­de den For­de­run­gen nach einem nicht enden wol­len­den Wirt­schafts­wachs­tum genügt und nicht denen des Kli­ma­schut­zes. Not­wen­di­ge Debat­ten über die Sinn­haf­tig­keit der alles durch­drin­gen­den Gewinn­ma­xi­mie­rung wer­den damit ver­hin­dert. Am Ende stellt sich die Fra­ge, ob die Fokus­sie­rung auf die Abwen­dung des Kli­ma­wan­dels wich­ti­ge Maß­nah­men zum Schutz vor des­sen Fol­gen unterbindet.

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Ein Gedanke zu „Lässt sich der Klimawandel überhaupt aufhalten?

  1. Gunnar Kaestle

    Guten Tag Herr Montag,

    las­sen Sie mich zuerst fest­stel­len, dass mich die­se ein­fa­che qua­si­li­nie­are IPCC-For­mel über­r­schaft hat: “Pro 1 000 Gt CO2 kumu­la­ti­ver CO2 ‑Emis­sio­nen wird die glo­ba­le Ober­flä­chen­tem­pe­ra­tur wahr­schein­lich um 0,27 °C bis 0,63 °C erhöht, wobei der bes­te Schätz­wert bei 0,45 °C liegt.” Die BGR hat vor eini­gen Jah­ren die Reser­ven an Koh­le, Öl und Gas mit einem CO2-Poten­ti­al von 3400 Gt aus­ge­wie­sen. Somit ergä­be sich ein Worst Case Sze­na­rio — wenn wir also alle fos­si­len Brenn­stof­fe ver­hei­zen, die för­der­bar sind — von einer glo­ba­len Erwär­mung von ca. 2,5 °C (+/- 0,5 °C). “Over­sta­ting the likeli­hood of extre­me cli­ma­te impacts can make miti­ga­ti­on seem har­der than it actual­ly is. This risks fur­ther poli­ti­cis­ing cli­ma­te poli­cy by high­light­ing worst-case out­co­mes, and may lead to defea­tism becau­se the pro­blem is per­cei­ved as out of con­trol and unsol­va­ble.” schrie­ben Haus­fa­ther und Peters 2020 in einem Kom­men­tar für Nature.

    Es ist kein Grund für Defä­tis­mus, wenn die 1,5 °C Mar­ke geris­sen wird. Das Pari­ser Über­ein­kom­men for­dert for­mal nur >2 °C und die 1,5 °C sind eine Zusatz­for­de­rung, die zum sich Stre­cken nach dem Ziel auf­for­dert. Die 2 °C zu unter­bie­ten ist auf die nächs­ten 75 Jah­re betrach­tet nicht schwer, wenn das Worst Case Sze­na­rio nur ein hal­bes Grad dar­über liegt. Wich­tig ist es, nicht Maxi­mal­ängs­te in die Bevöl­ke­rung zu pro­je­zie­ren, son­dern Lösungs­op­tio­nen zu prä­sen­tie­ren. Ist Ihnen auf­ge­fal­len, dass Chi­na als größ­ter Koh­le­för­de­rer welt­weit nur eine sta­ti­sche Reich­wei­te von etwas mehr als 30 Jah­ren besitzt? Daher bin ich fest davon über­zeugt, dass sich der Umbau des chi­ne­si­schen Ener­gie­sys­tems ent­lang einer logis­ti­schen Wachs­tums­kur­ve in den kom­men­den Jah­ren wei­ter beschleu­ni­gen wird. 

    Mit freund­li­chem Gruß,
    Gun­nar Kaestle

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